Einführung zur Kunst von Viktor Tihany

Die Skulptur, hat über viele Jahrtausende viele Funktionen und Aufgaben erfüllt. Magische, kultische, heilige Eigenschaften standen im Fokus, die verwendeten Materialien, erweiterten sich allmählich. Erstens, die in der Natur gefunden Materialien (Tierknochen, Holz, Stein), später die künstlichen Materialien und Technologien (Ton, Bronze), erstellten und formten diese dreidimensionale Kunstlinie. Mit der zunehmenden Vielfalt von Größen (von der monumentalen Dimension bis zur winzigen Größe) kam die Technik der Färbung zustande. Der riesige Bogen, den wir als Skulptur nennen, hat vielleicht im XIX.Jahrhundert auf dem Boden gelandet und neben monumentale, politische, zeremonielle Funktionen wurde er alltäglich geworden, bürgerlich im besten Sinne des Wortes. Das XX.Jahrhundert hat die Skulptur nicht nur durch radikalen Stilwechsel, sondern auch in Funktion erneuert. Dekorativität kam in den Vordergrund, die direkte Visualisierung des Themas, des Gedankens, die Souveränität der Form. Neue Materialien, Werkzeuge, Technologien, erneuerten die Skulptur, die mehr und mehr Raum für künstlerische Freiheit bekommt. In Vielfalt der Stile und der Technologie ist die Skulptur der Zweig der visuellen Kunst, wo die uralten Techniken beibehalten werden, obwohl die verwendete Materialien erneuert werden, aber dem Stein, Marmor und die Bronze weiterhin eine Kontinuität hat. In erster Linie nimmt das Holz einen besonderen Platz, welches einerseits identifiziert sich mit Volkskunst, mit Volks-Schnitzerei, andererseits mit europäischer Kunst: wie sakrale, christliche Kunst und mit abwechslungsreichen Holzplastiken der Kircheninnenräume. Die Schnitzerei gehört natürlich zu Skulptur dabei vernachlässigt sich deren Anwendung. Im XX. Jahrhundert gingen trotzdem ausgezeichnete Lebenswerke aus Holz auf, wie die hervorragenden Werke vom europäischen Künstler Constantin Brancusi oder die vom ungarischen Künstler Géza Samu. In den sechziger, siebziger Jahre wird das Holz schon wieder als selbstständige Skulpturtechnik in der zeitgenossen ungarischen Skulptur in den Blick geraten. Seit Mitte der achtziger Jahre starteten die Symposien von Holzskulptur in Nagyatád, kam die Gruppe von Holzschnitzer zustande und entstanden spezielle Holzskulptur-Ausstellungen. Die wiederbrachte Interesse nach Holz können wir mit neuartigem Umgang mit der Natur verbinden, eine Opposition können wir gegen die Schaden der Zivilisation, die Industriegesellschaft fühlen. In der ungarischen zeitgenössischen Skulptur verwendet viele Künstler Holz zur Verwirklichung seiner Skulptur, aber diejenigen die typisch auf diese Materialien fokussieren, gibt es nicht viele. Unter den mit Holz arbeitenden Bildhauer gibt es verschiedene Standpunkte, wie die organische Wahrnehmung, die das Holz, als gefundener Gegenstand kaum bearbeitet. Oder gibt der konzeptionelle Ansatz, oder zu Land-Art ähnliche Anstrengungen und natürlich der traditionelle figurative Standpunkt. Kommen auch Outdor-Werke aus Holz zustande, aber das Holz ist viel mehr die Kunst der Innenräume, der Skulptur. Viktor Tihanyi hat nach dem Abschluss der Hochschule für bildende Künste in der Mitte der achtziger Jahre auf Holz gefunden. Er hat auf Symposien in Nagyatád und auf bezogenen Ausstellungen teilgenommen. Seine Beziehung zum Holz, die Atmosphäre seiner Arbeit ist eigenartig und weicht von den oben genannten Standpunkte, Auffassungen ab. Seine Einzigartigkeit bezieht sich auch auf der persönlichen Sagen seiner Werke und auf Technologie der Fertigung. Die Werke von Tihanyi sind figurative Arbeiten. Seine Werke abbilden, aber sie sind nicht Natur –basiert. Die Wirklichkeit ist vorhanden und ist nicht vorhanden. Tihanyi schafft durch Phantasie menschenähnlichen Tiere und tierähnliche Menschen. Diese Eklektizismus verwirklicht keine Dissonanz. Der Künstler äußerte sich über seine Werke, wie folgt:“ meine Arbeiten sind meistens Fabelwesen, mythische Tierfiguren mit menschlichen Qualitäten. Sie tragen ironische Emotionen, Atmosphäre“. Ja wirklich seine Kreaturen, Käfer, Vögel, Säugetiere tragen anthropomorphe Eigenschaften und strahlen einen starken Charakterzug. Obwohl die Holzskulpturen von Tihanyi dramatische Worte tragen, er ist auch innovativ mit feinem Humor und Ironie in der zeitgenössischen ungarischen Bildhauerei. Diese Tatsache ist knapp in diesen Tagen.Tihany ist ein zurückhaltender Mann, er beobachtet lebhaft die heutige ungarische Realität und webt seine Erfahrung in seine Statuen ein.Otto Mezei Kunsthistoriker hat über die Kunst von Tihanyi die Folgende geäußert:er dehnt die Grenzen der konventionellen Skultptur aus,er lenkt mit Menschen- und Tierformen die Aufmerksamkeit auf sich.Die Titelverleihung seiner Werke vermittelt auch die Empfindlichkeit nach Fiktion: Traumkeeper, Torkeeper, Old Indianer, der Blicker auf den Mond, Kämpfer, Eule, kleiner Drache,Drache. Die Arbeitsweise von Tihanyi ist nachdenklich, detailliert. Nachdem er mehrere Skizzen gemacht hat, geht er an die Realisierung des Werkes an. Obwohl er schnitzt und meißelt, aber seine Statuen erhalten die endgültige Form durch Schleiferei, Gewindeschneiden, Klebung. Seine Werke sind kompakt, fast „ erdgebundenen " sie sind fast bereit zu fliegen. Sie ruhen entweder auf sicherer statischen Basis, sie klammern sich an den Boden, oder haben schwindelerregende unsicheres Gleichgewicht. Der Künstler nutzt die universelle Symbolleiste der Skulptur, er färbt, malt seine Werke. Manchmal nur die rohe, wurmstichigen Oberfläche ist die oberste Schicht der Statue, oder er gibt kaum wahrnehmbar eine suggestive Farbe der Statue mit Leinölfirnis, manchmal malt er nur einen Teil der Arbeit, wo er nur eine Eigenschaft betonen will. Aber wir füllen immer die zarten, sensiblen, niemals aggressiven Farbeffekte, die in den meisten Fällen nur die Struktur, die Knoten, die Risse des Holzes hervorbringt. Tihanyi’s Oberflächenbearbeitung wird immer auf Atmosphäre der Komposition, auf formale Charakter ausgerichtet. Sensibler Bereich der Holzskulptur ist der Holzstoff, womit der Schöpfer arbeitet. Tihanyi arbeitet nicht mit weicheren leicht zu verarbeitenden Materialienwie Kiefer, Eiche, Linde, sondern mit viel schwerer, härter und zugleich edler Obstbäume wie Kirsche oder Nussbaum. Dies ist jedoch nach wie vor nur Baum, dessen spezifische Leichtigkeit, Personennähe bildet Harmonie mit der Ironie der Skulpturen. Mit anderen Worten, in Tihanyi’s Skulpturen finden sich gut Material und Form. Allerdings wären wir nicht fair, ohne anderen Bereichen seiner Skulptur zu erwähnen. Es ist wahr, dass die Substanz in dem Baum gefunden wird, aber er ist auch mit anderen skulpturalen Techniken sehr vertraut. Der Künstler, der seit mehreren Jahrzehnten in Wekerle Kolonie in Kispest wohnt, hat die anspruchsvolle Medaille von Károly Kos gemacht und wenn man aus der Stadtmitte der Hauptstadt der Ady Straße nähert der Wekerle entdeckt man am getrübten Eckhaus von der Álmos Straße Viktor Tihanyi’s große Bronzerelief, welches das Schild der Wohngemeinschaft ist, welches kennzeichnet, dass wir in einen speziellen Bereich der Stadt angekommen sind. Viktor Tihany jenseits der fünfzig Jahren, hat schon früh in seiner Schulzeit Kontakt mit der Skulptur aufgenommen, weil er über guten Lehrer wie János Konyorcsik, Antal Czinder verfügte. Dann nach einer breiten und gründlichen professionellen Vorbereitung wurde er Student von József Somogyi an der Hochschule für bildende Künste. Nach dem Start seiner Laufbahn hat er relativ schnell seine unabhängige Auffassung und das Material zur Erreichung seines Zieles gefunden. Ein wenig einsam befindet sich Tihanyi im Koordinatensystem der zeitgenössischen ungarischen Skulptur. Er arbeitet nicht nach Modeerscheinungen, er ist ein Bildhauer von spürbaren Lebensgefühl. Seine Fabelwesen spricht tatsächlich über uns.Wenn wir lachen über sie, wir lachen über uns. Es ist Gut mit ihnen in Frieden sein, während sie uns beunruhigen, wie die echte, wahre Kunst. Balázs Feledy